Zugegeben, die Meldung ist nicht mehr ganz frisch, aber mit etwas zeitlichem Abstand um so kurioser, dass ich hier einfach darüber berichten muss.
Iga, eine der Geburtsstätten der Ninja, leidet aktuell, wie ländliche Regionen auch bei uns, am demographischen Wandel. Die jüngere Generation wandert mangels Alternativen ab, hin zu den Großstädten. Um dennoch attraktiv zu bleiben, setzt die Stadt auf "NINJA". Sie haben in dieser Gegend eine lange Tradition und das Thema zieht Touristen aus aller Welt an.
Aufgrund einer Berichterstattung des amerikanischen Radiosenders NPR, bewarben sich nun kürzlich über 100 Interessierte aus über 14 Nationen als Ninja-Darsteller in Iga. Dem Bericht zur Folge, sollte die Stadt Iga in Japan vor dem ernsten Problem stehen, über nicht genug Leute zu verfügen, die sich für die Touristen zum Ninja ausbilden lassen wollen - nicht einmal für 85.000 $ Jahresgehalt.
Von dieser Flut der Bewerbungen überrascht, klärte die Stadt auf ihrer Internetseite auf, dass in Iga nichts von einem 'Mangel an Ninja' und auch keine Informationen zu einem
'jährlichen Einkommen' in Umlauf gebracht wurde. Damit brachen sicher einige Ninja-Herzen, die ihre Passion zum Beruf machen wollten und der Traumberuf platzte jäh wie eine Seifenblase, bevor sie
überhaupt zur schönen Pracht aufgeblasen werden konnte.
Inzwischen hat NPR zurückgerudert und eine Richtigstellung veröffentlicht. Bei meiner Recherche zu dieser Geschichte war ich allerdings erstaunt, wo überall darüber berichtet und das Thema aufgegriffen wurde. Egal, ob als "Möchtegern" betitelt, oder in Relation mit Funkenmariechen oder Volksmusikanten gesetzt, "Ninja" haben einen Marktwert und scheinen immer wieder für ein Highlight gut ...
Persönlich habe ich jedem einzelnen Bewerber seinen Traumberuf gegönnt und kann mir die Enttäuschung gut vorstellen.Als kleiner Trost startete kürzlich in Kyoto für zahlende Touristen gerade eine andere Ninja-Attraktion, wie ich auf SUMIKAI gelesen habe. Vielleicht ist dies ja eine vorrübergehende Alternative, um in die Rolle eines Ninja zu schlüpfen. Hier muss man zwar Geld ausgeben, anstatt zu verdienen, aber das Konzept des "NINJA RUN" klingt spannend. Bestimmt berichte ich später mal an anderer Stelle darüber.
Quellen:
- https://www.npr.org/sections/money/2018/07/16/629586025/japan-s-ninja-shortage?t=1533803047725 // 2018-08-09
- Redaktion // https://www.fm1today.ch/stadt-sucht-professionelle-ninjas/817893 // 2018-08-09
- Tom Murray // https://www.businessinsider.de/iga-japan-is-facing-a-ninja-shortage-2018-7?r=US&IR=T // 2018-08-09
- AFP // http://www.dtoday.de/startseite/panorama_artikel,-Japanische-Stadt-nach-Falschmeldungen-von-Moechtegern-Ninjas-bestuermt-_arid,617107.html // 2018-08-09
- http://www.gmuender-tagespost.de/p/1689146/ // 2018-08-09
- Benks // https://sumikai.com/japan/nachrichten-aus-japan/stadtbuero-von-iga-klaert-falschmeldung-auf-es-gibt-kein-jobangebot-fuer-ninjas-226649/ // 2018-08-09