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DojoTour - Zu Gast im Shinobi Warrior Dojo Jena


Am 19. Februar startete nun die DojoTour für 2019 und führte nach Jena in den Stadtteil Lobeda. Ziel war das Shinobi Warrior Dojo von Andreas Klemm und Mario Schade. Mitte der 90er auf Seminaren von Jürgen Bieber in Gehren kennengelernt und später unter André Stapels gemeinsam trainiert, sind sich die beiden Jungs und Dirk nicht unbekannt. Mit Fortsetzung der Tour bot sich also eine gute Möglichkeit, einmal das Training außerhalb eines Seminares zu besuchen.

Habt Spaß!

Mit Wurzeln im Bujinkan Ninpo Taijutsu - Anfang der 90er vollzog sich gerade der Wechsel von der Bezeichnung 'Togakure Ryu' zu 'Bujinkan Ninpo Taijutsu' - haben Andreas und Mario noch das Ende des härteren Trainingsstils miterlebt und die KIHON gepaukt. Inzwischen wird im Jenaer Dojo kein rein traditionelles Bujinkan Budo mehr unterrichtet - vielmehr hat sich der Fokus in Richtung praktikables Ninjutsu auf Basis der Prinzipien verlagert.

 

Dementsprechend begann das Training ohne der in traditionellen Dojo üblichen Begrüßungszeremonien und es ging sofort mit der Erwärmung los.


Als Überleitung zum eigentlichen Thema wurden die Grundprinzipien von MUSHA DORI (einem Armhebel) und GANSEKI NAGE (eine Wurftechnik) demonstriert und anschließend als Einstieg ins praktische Training geübt.

 


Die beiden Prinzipien zogen sich dann als roter Pfaden durch die gesamte Trainingseinheit, allerdings in jeweils verschiedenen Angriffsszenarien. Es folgte eine Sequenz aus KUMI UCHI, dann aus einer sehr nahen Distanz (Clinch / Close Range) und abschließend aus einem Schlag heraus.

 

Auf Grund der kleinen Gruppe und den beiden anwesenden Trainern hatte Dirk das Glück, die gesamte Einheit mit Mario zu trainieren, während Andreas herumging, und die anderen Schüler korrigierte. Beide legten großen Wert darauf, das die Distanzen passten, das der Angreifer kontrolliert wird und das mit gezieltem Anreiz der Angreifer zu einer Handlung verleitet wird, die den Verteidiger in die gewünschte Richtung arbeiten lässt.

 

Darüber hinaus wurden zwei Punkte besonders angesprochen:

  • Je nach Ausführung der beiden Prinzipien von MUSHA DORI und GANSEKI NAGE lassen sich beide mit dem jeweiligen anderen Prinzip kontern. Geht man in den GANSEKI z.B. mit zu langem Arm hinein, ist dies eine gute Vorlage für die Anwendung von MUSHA DORI als KAESHI WAZA...
  • Die Wirbelsäule ist nur stabil, wenn sie eine "Säule" ist und auch der Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule agiert. Knickt der Kopf weg, wird die Wirbelsäule schnell zu einer lockeren "Wirbelkette" und der Körper verliert seine Stabilität. Dieser Aspekt spielte vorallem im Clinch eine tragende Rolle, bzw. hier wurde explizit darauf geachtet und ein Fehler direkt spürbar.

Passte etwas nicht, unterbrach Andreas das Training für eine kurze Erklärung, um anschließend die Anwesenden mit einem: "Habt Spaß!" wieder auf die Matte zu schicken. Das Ende der Trainingseinheit war dann genauso unkonventionell wie es begann, und hörte mit dem Abbau der Matten ohne großes Zeremoniell auf.

 

Im Fazit war der kurze Ausschnitt des Trainingskonzeptes  ein interessanter Blick über den Tellerrand des üblichen Bujinkan-Horizontes von Dirk und öffnete eine Sichtweise für SHINKEN GATA. Der Umgang in der kleinen Gruppe untereinander war höflich und es wurde konzentriert geübt.

 

Im folgenden Video kannst Du Dir einen kleinen Einblick der besuchten Trainingseinheit verschaffen...



Das Dojo

Jena ist kein leichtes Pflaster, um für Nischen-Kampfkünste geeignete Trainingsräume zu finden. Das Dojo ist aktuell als Sparte Mitglied im SG Pädagogik Jena e.V. und trainiert an zwei Standorten. Dienstags findet es im Sporthallenkomplex 4 Jena-Lobeda und donnerstags in einer Schulturnhalle, unweit des ersten Standortes, statt. Dementsprechend handelt es sich also um keine eigenen Räumlichkeiten und man muss sein Equipment mitführen. Die Parkplatz-Situation scheint aber zumindest dienstags ganz entspannt, da vorm Hallenkomplex reichlich Parkflächen zur Verfügung stehen.

 

Im Dojo trainieren aktuell 15 Mitglieder - eine Kindergruppe gibt es nicht. Darüber hinaus gibt es auch keine spezielle Anfängergruppe. Diese werden in das Training der laufenden Gruppe integriert.

Die Trainer

Mit dem Fokus auf praktisches Training, angepasst an moderne Szenarien, haben sich Andreas Klemm und Mario Schade einen Namen in der Kampfkunstszene erarbeitet, der beide Trainer zur Aufnahme in die "Black Belt Hall of Fame" führte.

Während Mario ursprünglich aus dem Freistil-Ringen und Andreas aus dem Jiu Jitsu kommt, haben beide 1990 zusammen mit Bujinkan Ninpo Taijutsu begonnen. Einer ihrer wichtigsten Trainer war André Stapels aus Bonn.

 

Auf meine Frage hin, was Beide den NINPO RALPH-Lesern als Statement mit auf den Trainingsweg geben können, antworteten Sie: "Trainiert mit anderen guten Leuten und schaut was funktioniert - arbeitet mit den Prinzipien!"

Neugierig geworden und Lust bekommen?

Möchtest Du traditionelles BUJINKAN BUDO TAIJUTSU trainieren, dann wirst Du in diesem Dojo mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht glücklich. Suchst Du praktikables NINJUTSU mit MMA-Einflüßen, dann solltest Du Dir ein eigenes Bild vom Training machen und das kostenfreie Schnuppertraining nutzen. Mindestalter für den Einstieg ist 14 Jahre. Melde Dich dazu auf jeden Fall vorher an. Die Trainingszeiten und die Kontaktdaten findest Du in meiner Dojo-Liste.

 


Alle Berichte zu bisherigen DOJOTOUR-Besuchen findest Du unter dem Verweis.