Es war einmal, beginnen viele Märchen. Bevor ich jedoch mit meiner Erzählung beginne, kurz eine Einführung in die Umstände. Zeitlich haben wir die 2te Hälfte des Jahres 1988. Einsam steht ein Azubi des Elektriker-Handwerks an einer Werkbank - er bohrt, sägt und feilt an einem Stück Blech. Nach etwa 3 Stunden Arbeit ist er fertig und hält zufrieden einen dreizackigen SHURIKEN in der Hand.
Die Begriffe NINJA und NINJUTSU waren inzwischen auch hinter vorgehaltener Hand in der ehemaligen DDR angekommen, und die kleinen "fliegenden Sterne" konnten in Filmen wie "Die furchtlosen Männer von Wu Dang" im Einsatz betrachtet werden. In unserem Fall war dem SHURIKEN allerdings eine Rolle als Kettenanhänger angedacht...
Die Shuriken-Märchenstunde kann beginnen
So, nun kennst Du die Vorgeschichte - das Shuriken-Märchen kann beginnen...
Zu Pfingsten nun, fuhr unser NINJA-Fan mit seiner Lehrklasse nach Berlin, zum letzten Pfingsttreffen vorm Mauerfall. An einer Kette um seinem Hals hing natürlich dessen extravaganter Kettenanhänger. Mit im Zugabteil war ein nettes Mädel, dessen Herz unser Protagonist erobert hatte. Und wie der Zufall es will, befand sich im Zug auch ein Bekannter der Angebeteten, welcher sich auch gleich zu den Beiden niederließ.
Man wurde sich vorgestellt und alsbald entwickelte sich ein recht einseitiges Gespräch von seitens dieses Bekannten.
Er wollte imponieren und wusste viele Heldensagen zu berichten. Irgendwann im Monolog fiel sein Blick auf den auffälligen Kettenanhänger, und er begann: "Kann ich mal sehen...?"
Der Shuriken wurde hinüber gereicht. "Oh, ich hatte mal einen Originalen in der Hand, der war aus Gold und sau scharf. Den konnte ich mit dem Finger schnipsen, so, dass er oben in der
Decke stecken blieb..."
Innerlich machte sich ein Grinsen breit ...
Man sagt, in jedem Märchen steckt ein Stückchen Wahrheit. In seinem Märchen bezog sich die "Decke" vermutlich auf die Innenseite seines "Oberstübchens", denn er war in einschlägigen Kreisen bereits als "Märchenprinz" bekannt... :) |
HINWEIS: Shuriken in Sternform (auch faltbar), zählen in Deutschland seit Anfang 2000 per geändertem Waffengesetz zu den verbotenen Gegenständen.
"Die furchtlosen Männer von Wu Dang" ist kein NINJA-Film und hier spielte auch NINJUTSU keine Rolle. Es handelt sich um einen chinesischen Kung
Fu-Film, der in den 80ern im DDR-Fernsehen lief. Im Film waren Wurfsterne zu sehen...